Gletscher, Vulkane und Höhlen: Der Schweizer Fotograf Bernd Nicolaisen versammelt einzigartige Aufnahmen dieser Landschaftsphänomene, die zwischen 2004 und 2017 auf Island entstanden sind. Zu sehen sind über 20, zum Teil wandfüllende Aufnahmen (Photographs – Tableaux – Lightboxes), teilweise in Leuchtkästen präsentiert. Die dargestellte scheinbar unberührte, magisch-anmutende Natur, wirkt wie von einem fernen Planeten. Es sind Orte der Einsamkeit, der Stille, der Melancholie oder auch der Spiritualität, die die Räumlichkeiten des Zürcher Grossmünsters auf besondere Weise betonen. Mensch und Tier sind abwesend, stattdessen beherrschen bizarre, gewaltige Naturlandschaften das Bild. Der Reiz der Fotos wird besonders durch die extremen Lichtbedingungen betont: Für Nicolaisen wird es geradezu zu einer Obsession, das richtige und noch nötige (Rest-)Licht für seine Aufnahmen zu finden.
Bei den Kompositionen werden feinste Farbnuancen in monochromen Tönen sichtbar: Modulationen von Eisblau und Grau. Bernd Nicolaisen erkundet die Strukturen und Oberflächen von Gletschern, insbesondere von Eis, um diese auf eine ausdrucksstarke und zugleich dokumentarische Art sichtbare zu machen.
Der Betrachter erblickt genau beobachtete Details von Gletscheroberflächen. Die atmosphärisch dichten Bilder gewinnen in der Distanz an Form und Tiefe, in der Nahsicht zerfallen sie zu kristallinen Formen und Strukturen.