seit 

05/2022

 - 

02/2023

Michel Comte

Fusion

Michel Comte
Michel Comte, Sakura, Edition 1 of 3, 80x100 cm

Michel Comte ist ein äusserst vielseitiger Künstler, der sein gesamtes Leben in einer Vielzahl von Genres und Medien gearbeitet hat. Er begann als Restaurator, der sich auf die Restaurierung von Gemälden von Andy Warhol und Yves Klein spezialisierte. Er wurde bald zu einem weltbekannten Fotografen, der seit den 1970er Jahren für hochkarätige Modemagazine und Blue-Chip-Marken arbeitete. Als Fotograf verfolgte Comte verschiedene Projekte von sozialer Dringlichkeit, wie die Dokumentation von Konflikten in kriegsgebeutelten Ländern wie Bosnien, Ruanda und Irak. Im Jahr 2009 zog er sich offiziell aus der Modefotografie zurück und widmete sich der Schaffung von Kunstwerken.

Seine neoklassizistischen Werke entstanden in Rom und im Vatikan und befassen sich mit Imperien, die aufgebaut wurden und zerfielen. «Die Krönung» und der «Torso von David» sind Beispiele dafür. Der Stil des Neoklassizismus findet sich auch heute noch in der Mode und im Design wieder, wie man an der Darstellung des Life Balls in Wien oder der Nachstellung eines Stilllebens, z. B. eines Caravaggio-Gemäldes, sehen kann.  Die soziale Distanzierung ist zur neuen Norm geworden, und unsere gesamte Sichtweise auf Versammlung, Begegnung und Nähe hat eine andere Bedeutung bekommen. Plötzlich wirken Bilder von Menschenmengen ungewohnt. Die Punkte driften auseinander.

«Sakura» ist eine neue Werkgruppe, die nun zum ersten Mal gezeigt wird. Diese Blume blüht nur für kurze Zeit und symbolisiert unsere begrenzte Existenz. In Japan ist die Tradition der Kirschblüte tief verwurzelt, und ihre Schönheit durchdringt die ganze Atmosphäre. Michel Comte hat sich zum Ziel gesetzt, die zarte Schönheit der momentanen Begegnung zu bewahren.

Die Ausstellung zeigt auch Michel Comtes allererste NFT-Arbeit, die Mitte Mai 2022 entstanden ist. Die so genannte «Japan-Serie» ist eine Fortsetzung seines Kinofilms «The Girl from Nagasaki», einer melodramatischen Geschichte von Liebe und Verzweiflung, als Neuadaption von Giacomo Puccinis Oper Madame Butterfly, die er gemeinsam mit seiner Frau Ayako Yoshida inszenierte und produzierte.

«Es ist fast eine natürliche Entwicklung. (...) Der Beginn der NFTs, denke ich, ist eine extrem grosse Demokratisierung der Kunst, und ich denke, dass Kunst demokratisch sein sollte, sie sollte für jeden da sein. (...) NFTs werden etwas Ordnung in das System bringen, sie werden den Markt auf intelligente Weise regulieren.»
— Michel Comte

Kuratorin der Ausstellung: Christina Scheublein

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